Unternehmen mit Lieferantenmanagement doppelt so erfolg-reich bei Einkaufskostensenkung

Der Methodeneinsatz macht den Unterschied – die Benchmark-Studie „Best Performer Einkauf“ von Fraunhofer Austria und dem ÖPWZ zeigt klare Erfolgsfaktoren im Einkauf auf. Die Ergebnisse der Studie wurden im Rahmen eines Kaminabends in Wien diskutiert. 

 

Die Einkaufstudie bestätigt, dass methodisches Einkaufsmanagement ein enormes Sparpo-tenzial generieren und so zu Win-Win Situationen für Kunden und Lieferanten führen kann. Ein wichtiger Bestandteil des Kaminabends von Fraunhofer Austria und der TU Wien war neben den Studienergebnissen auch die Untersuchung der Praxistauglichkeit und Anwend-barkeit der Resultate für Industrieunternehmen. 

 

Über 100 österreichische Unternehmen haben an der Benchmark Einkaufs-Studie teilgenommen, die Fraunhofer Austria Research GmbH in Kooperation mit dem Forum Einkauf im Österreichisches Produktivitäts- und Wirtschaftlichkeits-Zentrum, ÖPWZ durchgeführt hat. Die Studie untersucht Materialkostenveränderungen, Methodeneinsatz, Beschaffungsstruk-tur, Automatisierung und EDV-Integration oder Lieferantenmanagement. Das klare Ergebnis: Erfolg in Einkauf und Beschaffung ist kein Zufall. Die Besten der befragten Unternehmen unterscheiden sich klar im Methodeneinsatz und in der Vorgehensweise von den restlichen Unternehmen. „Ganzheitliche Ansätze mit Effizienzsteigerungen in mehreren Bereichen bringen Unternehmen den größten Nutzen“, weiß Stefan Auer, Leiter der Gruppe Logistikmanagement bei Fraunhofer Austria. „Und insbesondere die Analyse der Highperformer zeigt, dass beispielsweise der Einsatz von Lieferantenmanagement, Rahmenverträge oder Preisstrukturanalysen erfolgsversprechend ist“. 

 

So schaffen 80 Prozent der Unternehmen mit Lieferantenmanagement eine systematische und jährliche Senkung der Einkaufskosten. Bei Unternehmen ohne Lieferantenmanagement liegt die Quote lediglich bei 40 Prozent. Darüber hinaus führt der Einsatz von Lieferantenmanagement zu einer Verbesserung der Termintreue um 14 Prozent. Ferner zeigt die Studie, dass der vermehrte Einsatz von Rahmenverträge nicht nur die Einkaufsperformance verbessert, sondern auch zu einer engeren Zusammenarbeit zwischen Kunden und Lieferanten führt und das aktive Betreiben von Preisstrukturanalysen, verbunden mit einer fairen Preisfindung für mehr Transparenz bei Käufer und Verkäufer sorgt. 

 

Auch hinsichtlich der Abwicklung von Einkaufsprozessen lässt die Studie interessante Rückschlüsse zu. Erfolgreiche Unternehmen automatisieren in erhöhtem Maße ihre Einkaufsprozesse, wickeln diese EDV-unterstützt ab und haben zudem ein deutlich breiteres Verständnis sowohl für ein durchgängiges Einkaufs-Controlling wie auch für die Nutzung von Kennzahlen als der Durchschnitt der Teilnehmer. So kennen nur 25 Prozent der Lowperformer die Kosten eines Bestellungsvorgangs. Bei High-Performern sind es 90 Prozent. In Ermangelung geeigneter Kennzahlen erfolgt bei der Mehrheit der Lowperformer eine Einkaufsentscheidung auf Basis der reinen Teilepreise ohne Berücksichtigung der Gesamtkosten. 

 

"Die Studie liefert jedoch nicht nur interessante Ergebnisse hinsichtlich des Einkaufsverhaltens österreichischer Unternehmen", erklärte Günther Pressler, Logistikleiter der Salvagnini Maschinenbau GmbH und Vizepräsident beim Forum Einkauf des ÖPWZ anlässlich des Fraunhofer Kaminabends. "Bei uns im Unternehmen war sie Grundlage für eine interessante Benchmark-Untersuchung um feststellen zu können, wo wir bei Salvagnini im Vergleich zu anderen Unternehmen stehen und wo es Ansätze zu Verbesserungen gibt." Ein sehr wichtiger Punkt ist hier die richtige Interpretation der Studie hinsichtlich der Situation im eigenen Unternehmen. Die Studie liefert einen Überblick über Erfolg versprechende Methoden im Einkauf. 

 

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