Trends in der Automobilindustrie – Handlungsdruck für Zulieferer

Der Turn-Around ist beeindruckend – kaum jemand hatte eine solch schnelle Erholung der Automobilindustrie zu prognostizieren gewagt. Auch Central and Eastern Europe als Standort für Automobilproduktion findet zu alter Stärke zurück. Positive Signale – doch für österreichische Zulieferer wachsen auch die Herausforderungen.

 

Die Bewältigung einer steigenden Komplexität ist die Herausforderung der Zukunft der Au-tomobilindustrie. Prof. Wilfried Sihn, Geschäftsführer von Fraunhofer Austria zeichnete an-lässlich des ersten Kaminabends 2011 von TU Wien und Fraunhofer Austria ein von vielen Einflussfaktoren und Veränderungen geprägtes Bild der Branche. Verschiedene Treiber wie die rasante Technologieentwicklung der letzten Jahre, ein völlig verändertes Käuferverhal-ten, aber auch die Turbulenzen an den Finanz- und Rohstoffmärkten führen dazu, dass die Produktion von Fahrzeugen nicht einfacher wird. 

 

Trends auf der Absatzseite sind die Erschließung neuer Märkte durch Nischenfahrzeuge oder Autos im Niedrigpreissegment. Zusätzlich ist die Elektrifizierung des Antriebsstrangs durch die umfangreichen Aktivitäten im Bereich Elektromobilität im vollen Gange – beides Entwicklungen, die die Varianten im Automobilbau massiv erhöhen. Dies führt zu einer Veränderung der Produktion, da statt Großserien- eine Kleinserienproduktion und oftmals auch eine Gleichzeitigkeit verschiedener Produktions- oder Produkttechnologien beherrscht werden müssen.

 

Produktionsanteil aus CEE steigt stetig
Neben der Art und Weise der Produktion ändert sich auch oft das Wo. Asien, Südamerika und CEE sind Wachstumsmärkte, auch was die Produktionsmengen angeht. Mittlerweile stammen beispielsweise rund 35 % der in Europa hergestellten Fahrzeuge aus CEE und Russland. Und die Zulieferer folgen – in den letzten 5 Jahren hat sich die Anzahl der Teile-lieferanten in CEE mehr als verdreifacht. Dies erhöht den Handlungsdruck für österreichi-sche Zulieferbetriebe. „Chancen nutzen, Strategien überprüfen und Effizienz steigern“, lau-tet der Rat der Fraunhofer-Automobilexperten.

 

Checkliste für österreichische Zulieferindustrie
Um den kommenden Herausforderungen der Automobilindustrie gerecht werden zu kön-nen, hat Fraunhofer Austria für die österreichische Zulieferindustrie eine Art Checkliste entwickelt, mit der Unternehmen ihre Zukunftsfähigkeit hinsichtlich der zu erwartenden Marktentwicklung in den CEE-Märkten und im Bereich Elektromobilität überprüfen können. Mit ihr werden Fragen nach den eigenen Kernkompetenzen gestellt, die für ein erfolgreiches Agieren besonders im Zukunftsmarkt „Elektromobilität“ erforderlich sein werden. Die Fragen beziehen sich sowohl auf die strategische Ausrichtung des Unternehmens als auch auf den weiten Bereich seiner Produktionsstrategie, seiner aktuellen Kompetenzfelder bis hin zu seiner Wertschöpfungsverteilung. Darüber hinaus unterstützt die Fraunhofer Austria die Unternehmen bei der Erstellung einer E-Mobility-Roadmap, die alle wichtigen Kriterien zum erfolgreichen Start in dieses Marktsegment beinhaltet.

 


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