350 Jahre Universität Innsbruck und der erste Quantencomputer

Vlnr: Marcus Hofer (Standortagentur Tirol), Thomas Monz (AQT), Henrietta Egerth (FFG), Sara Matt-Leubner (Uni-Holding) und Eugen Stark (Industriellenvereinigung Tirol).

Tilmann Märk,  Rektor der Leopold Franzens Universität  Innsbruck und die Tiroler Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf freuten sich gemeinsam in ihren Ansprachen zum Tiroler Technologie-Brunch über die besondere Entwicklung der Zusammenarbeit zwischen der Tiroler Wissenschaft und der Tiroler Industrie, bis hin zum Spinn-off-Unternehmen AQT. Ein Unternehmen, das sich auf dem besten Weg wähnt, die Produktreife eines kommerziellen Quantencomputers schon in naher Zukunft realisieren zu können.

Alpbach.
Ganz im Zeichen des 350. Geburtstags der Universität Innsbruck stand der 17. Tiroler Technologie-Brunch der Standortagentur Tirol im Alpbachtal. Standortagentur Tirol-Chef, Dr. Marcus Hofer eröffnete das Treffen und begrüßte politische Vertreter, Strategie-Experten, Unternehmer und Forscher zur Forschungs- und Technologiepolitik zum Meinungsaustausch.

Danach erinnerte Rektor Tilmann Märk in seinem kleinen historischen Rückblick, wie schwer sich in der Vergangenheit Vertreter der Universität Innsbruck taten, erste angewandte Forschung für die Tiroler Industrie zu leisten. Vor diesem Hintergrund waren seiner Ansicht nach die letzten zwanzig Jahre eine besondere Erfolgsgeschichte, da in dieser jüngeren Zeit die ersten Kooperationen seiner Universität mit der Tiroler Wirtschaft entwickelt werden konnten. Erst jetzt waren erste, kommerzielle Umsetzungen wissenschaftlicher Entdeckungen möglich geworden. „Ich selbst“, so Tilmann Märk in seiner Ansprache, „erinnere mich noch, wie mir als junger Universitätsassistent mein damaliger Professor vor fünfzig Jahren noch verbot, an angewandten Fragestellungen zu forschen“.

Heute werden solche Aktivitäten institutionell, finanziell und vor allen Dingen auch professionell unterstützt. Nur so konnte ein erfolgreicher Brückenschlag zwischen Wissenschaft und Wirtschaft, auch und gerade in Tirol entstehen. Eine für die Universität Innsbruck wichtige Entwicklung, deren Drittmittel zwischen 10 und 20 Prozent, also etwa 10 Millionen Euro im Jahr, für direkte Auftragsforschung ausmachen.

Ein weiteres Standbein universitären Arbeitens besteht nach Tilmann Märk im Wissenstransfer für Spinn-offs. Derzeit ist die Universität an 25 Spinn-offs beteiligt. Eines dieser Spinn-offs ist AQT, das derzeit im Wettlauf um den kommerziellen Ionenfallen-Quantencomputer weltweit ganz vorne mitmischt. „Schon jetzt liegen uns konkrete Anfragen aus der Industrie vor“, so Dr. Thomas Monz, Mitbegründer der AQT, „da unsere Forschungsergebnisse international sehr bekannt und anerkannt sind und wir jetzt in die Industrialisierung gehen können“.

„Endlich haben wir aus unserem Stärkefeld der Quantenphysik eine Gründung“, freut sich darüber hinaus die Leiterin der Wissenschaft-Wirtschaft-Gesellschaft der Universität Innsbruck, Frau Dr. Sara Matt-Leubner. „Wir arbeiten schon länger an dieser Entwicklung und haben jetzt mit einer tollen Idee und mit phantastischer Unterstützung des Bundes, des Landes, den Partnern der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) und der Industriellen Vereinigung IV dieses Projekt realisieren können. Jetzt hoffen wir auf den ersten Quantencomputer der Welt aus Tirol“.

Und die Tiroler Landesrätin für Wirtschaft, Frau Patrizia  Zoller-Frischauf ergänzt: „Ein exemplarischer Beweis für erfolgreiche Unterstützung und Förderung durch die Tiroler Landesregierung, den Standort Tirol zu stärken“.

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