Auftakt nach Maß für österreichische Rodler

Die ganze Farbenpalette an Medaillen eingefahren: Gold und Blech im Herren Einzel, Silber im Team und  Bronze im Doppel. Das Ziel mindestens zwei Medaillen erreicht und gute weitere Platzierungen geschafft. Kurz, ein sehr guter Auftakt beim Innsbrucker Heimspiel in den Rodel Weltcup und eine gute Werbung für den österreichischen Rodelsport.

Innsbruck-Igls.
Dass es im Rodel Weltcup spannend werden würde, war bereits im Vorfeld und aufgrund der eng zusammengerückten Spitze bei den Herren klar. Dass die österreichischen Rodler gute Chancen haben, ganz vorne mitzumischen, hat im Vorfeld auch keiner in Frage gestellt. Aber dass es so gut läuft, hätte wohl niemand ernsthaft erwartet. Drei Österreicher bei den Herren unter den Top 5, ist eine perfekte Ansage für die nächsten Rennen. So konnten am letzten Tag die österreichischen Rodler im Herren-Wettbewerb und in der Mannschaft überzeugen. Und das Beste: Die Rodler vom Rodelverein Swarovski-Halltal-Absam hatten einen guten Anteil an diesen Erfolg.

Bei den Herren lief es besonders gut für den Stubaier Nico Gleirscher, der für den RV Swarovski-Halltal-Absam startet. Nach dem ersten Lauf auf Platz 12, konnte er sich mit der fünfbesten Zeit im zweiten Lauf noch auf den vierten Platz vorarbeiten und verpasste um nur 4/100 Sekunden das Podium. Anders erging es seinem Bruder David, der für den gleichen Verein startet. Er fand einfach nicht ins Rennen und auch keine Erklärung, woran es lag. War er doch in beiden Rennen gut gestartet und machte auch sichtbar keine größeren Fehler, kam über einen 12. und 13. Platz nicht hinaus, um in der Gesamtabrechnung auf dem neunten Platz zu landen.

Im extrem spannenden Team-Wettbewerb landeten dann das österreichische Rodel-Team mit Lisa Schulte, Jonas Müller und Thomas Steu/Lorenz Koller auf dem zweiten Platz.

Die abschließenden Stimmen spiegeln recht gut Freude und Enttäuschung, aber auch den neuen Anspruch der österreichischen Rodelmannschaft wider:

David Gleirscher:
Jetzt frustriert zu sein bringt nichts. Es war einfach nicht so, wie ich mir das vorgestellt hatte. Und dass ich so langsam bin, hätte ich nicht gedacht. Zum Glück geht es nächste Woche wieder von vorne los, mit der Chance, voll angreifen zu können. 

Nico Gleirscher: Mit dem ersten Lauf war ich nicht ganz zufrieden, anders als mit dem zweiten Lauf. Im Vergleich zum Nationen Cup war der heutige zweite Lauf sicher gleich gut. Dachte zwar, dass ich an der einen oder anderen Stelle noch Zeit gut machen kann, aber dann war mir die Sicherheit doch wichtiger.

Lorenz Koller: Ok, wenn man den zweiten Platz belegt, muss man happy sein. Aber wir haben leider zu viele Fehler gemacht und haben’s für das Team verfahren. Wir hatten eine gute Chance gehabt, Erster zu werden. Da wir im Team noch nicht so oft gewonnen haben, ist das besonders schade und wir hätten uns riesig gefreut.

Peter Penz, Trainer: Es ist in Summe einfach gut gelaufen. Wir haben drei Herren unter den Top 5, vier unter den Top 10 und hätte der Reinhard Egger seine Läufe nicht verhauen, hätten wir alle fünf unter den Top 10 gehabt. Gut, David hatte etwas Pech, aber als Trainer muss ich immer die ganze Mannschaft sehen und daher bin ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden.

Rene Friedl, Chef-Trainer: Wie man heute gesehen hat, haben wir ein bärenstarkes Team. Der David hat sich ein bisschen unter Wert geschlagen, aber die anderen waren dafür umso besser. Der Jonas hat heute gezeigt, dass er auch zwei schnelle Läufe machen kann. Den Rodel Welt Cup zu Hause gewinnen zu können, wie das Jonas Müller geschafft hat, ist natürlich eine tolle Geschichte.

Markus Prock, Präsident ÖRV: Unser Ziel ist, an den Wochenenden immer zwei Medaillen zu  gewinnen. Jetzt mit der Mannschaftsmedaille haben wir drei Medaillen. Die Bronzene bei den Doppelsitzern Steu/Koller, der besonders wichtige Sieg von Jonas Müller und die Silber-Medaille in der Mannschaft. Das ist schon eine super Ausbeute. Dann drei Starter bei den Herren unter den ersten fünf, das ist richtig stark. Daheim ist es immer ganz wichtig, dass man etwas zeigt, da hier die Medien mit unserem Sport ganz anders umgehen, als wenn wir in Kanada oder den USA  fahren würden. Das Heimrennen ist neben der Weltmeisterschaft das wichtigste Rennen im Kalender.