„Wie schlank sind europäische Unternehmen in der Administration?“

Dieser Frage widmet sich die Lean Office Studie 2010, die Ende letzten Jahres von der Fraunhofer Austria initiiert wurde und an der sich über 350 Unternehmen (davon über 120 aus Österreich) beteiligt haben. 

Die Auswertung offenbarte einige beeindruckende Ergebnisse, die erstmals beim III. Kaminabend der Fraunhofer Austria am 15. April vor über 75 interessierten Gästen präsentiert wurden. Unter ihnen auch einige Studienteilnehmer, die natürlich besonders interessiert und gespannt waren. Das Ergebnis der Studie zeigt insgesamt große Potenziale bei den teilnehmenden Unternehmen auf:

 

• 27% der reinen Arbeitszeit und damit jede vierte Minute – so schätzen die Unternehmen – beträgt der durchschnittliche Anteil an Verschwendung in der Administration. 

 

• Das größte Optimierungspotenzial liegt mit einem Anteil von 55% in der Verbesserung von schlecht abgestimmten Prozessen. 

 

• Im Schnitt wurden in den vergangenen drei Jahren Produktivitätssteigerungen von 9% in der Administration erreicht. In der Produktion hingegen waren es 15%. 

 

• Mehr als die Hälfte der teilnehmenden Unternehmen sind Nachzügler und befassen sich noch nicht bzw. seit weniger als einem Jahr mit einer systematischen Verbesserung ihrer Administration; mit signifikanten Auswirkungen. Ihre durchschnittliche Produktivitätssteigerung von sechs Prozent ist nicht einmal halb so hoch, wie die der befragten Top- Unternehmen.

 

Die Studienergebnisse bestätigten ferner die praktischen Erfahrungen der Experten der Fraunhofer Austria. Seit Jahren begleiten sie Unternehmen bei Effizienzsteigerungsinitiativen in der Administration und fertigungsnahen Bereichen. Basis ihrer Arbeit ist in der Regel ein möglichst großer Wirkradius bei den von ihnen betreuten Unternehmen. Neben der Adaption von bewährten Ansätzen, wird gezielt auf die Moderation von Lösungsfindungsprozessen unter starker Einbindung der Belegschaft, sowie auf den Aufbau von Methodenkompetenz im Unternehmen gesetzt. „Denn nur so“, ist Studienleiter Felix Meizer überzeugt, „kommt die beste Lösung an der richtigen Stelle zum Einsatz.“