Maßnahmenpaket „Industrie 4.0“ zur Förderung der Tiroler Unternehmen beschlossen

Bereitstellung von Fördermitteln des Bundes und der EU, Kooperationen mit anderen Bundesländern und mit der Tiroler Industrie und der Aufbau einer Demonstrationsfabrik zur Darstellung der Möglichkeiten digitaler Vernetzung moderner Industriebetriebe. Mit ihrer groß angelegten Industrie 4.0-Initiative möchte die Standortagentur Tirol im Auftrag der Tiroler Landesregierung fast ihrem alten Namen gerecht werden und bei der Tiroler Industrie „Zukunft stiften“.

 

Es wird wohl kein Zufall gewesen sein, dass das Titelbild der Einladung zum 12. Innovationstag das „Top Mountain Hochgurgl“ zierte. Hat sich doch die Standortagentur Tirol hohe Ziele gesetzt und für ihren diesjährigen Innovationstag kein geringeres Thema als die „Vierte Industrielle Revolution“ und ihre Chancen für und möglichen Auswirkungen auf Tirols Wirtschaft in den Fokus gestellt. 

 

Mechanisiert – elektrifiziert – digitalisiert – intelligent 
Industrie 4.0, mit dem Zwang nach verbesserter Produktivität und mehr Flexibilität, kürzeren Produktlebenszyklen und immer schneller wachsenden Ansprüchen an eingebetteten Softwaresystemen. Viel wird aktuell unter dem Begriff „Industrie 4.0“ über den flächendeckenden Einzug von Informations- und Kommunikationstechnik sowie deren Vernetzung zu einem Internet der Dinge, Dienste und Daten diskutiert, um die Echtzeitfähigkeit der Produktion zu ermöglichen. Insgesamt ein Thema, das im Prinzip nicht neu ist und bei vielen mittleren und nahezu allen Großunternehmen schon länger praktiziert wird. Die Kernfrage für das Team der Standortagentur Tirol ist viel mehr, wie Industrie 4.0, als vernetztes Wertschöpfungssystem der Zukunft auch für Tiroler Kleinunternehmen interessant und zugänglich gemacht werden kann, um ihnen die positiven Impulse und vor allen auch die Zukunftschancen, die in ihr stecken, aufzuzeigen. 

 

Fördermittel vom Bund und der EU
Dass das Potenzial von Industrie 4.0 immens ist, konnten Roland Larch von der ECI-Manufacturing GmbH und Marcus Rasch von der Forcam GmbH auf dem Tiroler Innovationstag an Beispielen ihrer eigenen Unternehmen belegen. Sie diskutierten mit Dr. Harald Gohm, dem Leiter der Standortagentur Tirol Ansätze und Möglichkeiten von Industrie 4.0 und zeigten mit realen industriellen Anwendungen gänzlich neue Wertschöpfungsmöglichen - gerade auch für kleinere Unternehmen auf. „Für uns in der Standortagentur stehen immer die Tiroler Unternehmen im Mittelpunkt, die in den meisten Fällen nicht das Potenzial haben, einen Stab von Mitarbeitern abzustellen, um die Implementierung von Industrie 4.0 im Unternehmen durchzuführen“, erklärt Gohm die Zielrichtung. Vor diesem Hintergrund und besonders zur Unterstützung der vielen KMU, wurden vom Bund und der EU Fördermittel in dreistelliger Millionenhöhe zur Verfügung gestellt, um Industrie 4.0-Initiativen in österreichischen Unternehmen voranzutreiben. „Fördermittel, die auch bei den Tiroler Unternehmen ankommen sollen“, erklärte Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf auf dem Tiroler Innovationstag. 

 

Maßnahmen zur Umsetzung von Industrie 4.0
Zunächst geht es darum, den Tiroler Unternehmen ihre Unterstützungsmöglichkeiten zu erklären und sie gegebenenfalls bei der Förderabwicklung zu begleiten. Darüber hinaus kooperiert die Tiroler Landesregierung mit anderen Bundesländern, wie Oberösterreich, um einen geeigneten Maßnahmenplan zur Vernetzung von Wirtschaft und Wissenschaft auf dem Gebiet der Industrie 4.0 zu entwickeln. Ein weiterer Schwerpunkt im Maßnahmenplan „Industrie 4.0“ ist der Aufbau einer Demonstrationsfabrik, in der industrielle Produktionsstraßen und Automatisierungssysteme in einer realitätsnahen Industrieumgebung abgebildet werden. Diese Demonstrationsfabrik soll Unternehmen die Möglichkeit bieten, ihren spezifischen Betrieb nachzustellen und damit Prototypen, Produkte und Produktionsprozesse testen und umsetzen zu können, ohne dass dabei der eigene Betrieb gestört wird. Alles Maßnahmen, die einen weiteren Beitrag leisten sollen, Tiroler Unternehmen weiter wettbewerbsfähig und damit fit für die Zukunft zu machen. 

 

Tiroler Innovationstag mit langer Tradition
Der Tiroler Innovationstag ist seit Jahren ein fixer Bestandteil im Veranstaltungskalender der Tiroler Wirtschaft. Ursprünglich ging es um eine Art Leistungsschau der 1997 gegründeten Zukunftsstiftung, in Verbindung mit Clusterworkshops. Doch - wenn man so möchte - hat auch der Tiroler Innovationstag eine smarte Entwicklung im Laufe der Zeit erfahren. Bereits seit einigen Jahren werden immer wieder spannende Themen aufgegriffen und im Kontext der Tiroler Unternehmen beleuchtet. Themen, wie Elektromobilität im letzten Jahr oder Industrie 4.0. Und das Schöne: Dem Team um Harald Gohm scheinen in der Inszenierung des Tiroler Innovationstages keine Grenzen gesetzt zu sein.