CMT Stuttgart: Reiselust der Deutschen ungebrochen

98 Länder, 360 Städte und Regionen waren auf der diesjährigen „Internationalen Ausstellung für Caravan, Motor, Touristik“ (CMT), der weltgrößten Publikumsmesse für Tourismus und Freizeit mit über 2.000 Ausstellern in Stuttgart vertreten. So viele wie noch nie. Kein Wunder. Ist doch die Reiselust nicht nur der Deutschen ungebrochen.

 

Stuttgart. Trotz Krisen, Kriege und Epidemien sind Urlaub und Reisen für die Deutschen  Bundesbürger eine der wichtigsten Freizeitbeschäftigungen, für die sie allein im vergangenen Jahr über 25 Milliarden Euro ausgegeben haben. Mit steigender Tendenz. So stellt die Forschungsgemeinschaft für Urlaub und Reisen (FUR) in ihrer Reiseanalyse „Tourism Economic Focus fest, dass Deutschland weltweit  nach wie vor zu der TOP-Riege der Reisenationen gehört. Haben 2014 die Reiseausgaben insgesamt gegenüber dem Vorjahr zugenommen, ist auch 2015 mit einer deutlichen Steigerung zu rechnen. 

 

Internationaler Tourismus wächst
Die Intensität des internationalen Reiseverkehrs steigerte sich mit einer Wachstumsrate von 4,0 – 4,5 Prozent - weit mehr als von der Welttourismusorganisation UNWTO erwartet wurde. Auch in Deutschland nahm 2014 das Tourismusaufkommen um rund 2,5 Prozent zu. Zu den Top-Quellmärkten in Deutschland gehören neben den Niederlande, der Schweiz und USA auch Großbritannien, Italien und Österreich. Auch die Reiseausgaben der Deutschen wachsen seit 2010 immer weiter. Für 2015 ist vor dem Hintergrund der sich verbessernden Finanzsituation privater Haushalte ein weiterer Anstieg zu erwarten. Zu den Top-Reisedestinationen der Deutschen gehören nach wie vor Spanien, Österreich, Italien und die Türkei. So konnte letztes Jahr sowohl international wie auch im deutschen Tourismus ein erfolgreiches Jahr verzeichnet werden. Die traditionell negative Reiseverkehrsbilanz der Deutschen, also geringere Einnahmen aus dem internationalen Reiseverkehr verglichen mit den Ausgaben bei Auslandsreisen, konnte nicht verkleinert werden. 

 

Die Sache mit dem Reiseweltmeister und Aussichten 2015
Da sich der „Titel „Reiseweltmeister“ aus der Höhe der absoluten Ausgaben für Auslandsreisen in Mrd. US$ ergibt, hat Deutschland (85,9 Mrd. US$) diesen Titel seit 2011 an China (128,6 Mrd. US$) und an die USA  (86,2 Mrd. US$) abgeben müssen. Berechnet man allerdings die Pro-Kopf-Reiseausgaben, ist Deutschland wieder mit 1.063 US$ ganz vorne. Unter der Annahme einer weitgehend stabilen wirtschaftlichen Situation der Privathaushalte ist für 2015 wieder mit einem sehr guten Urlaubsreisejahr zu rechnen. So belegen schon jetzt die Trendindikatoren 2015, dass 25 Prozent aller Deutschen mehr Reisen machen wollen und sogar 28 Prozent bereit sind, mehr Geld für diese Reisen auszugeben. 

 

Ferienmesse für Urlaub, Reisen und Freizeit in Wien
Fast parallel zur CMT in Stuttgart fand in Wien die Ferienmesse statt. Auch auf der Wiener Freizeitmesse konnten die Aussteller insgesamt einen vergleichbar positiven Trend wie ihre Stuttgarter Kollegen ausmachen. So ist bei den Österreichern die Bereitschaft Urlaub zu machen noch einmal gestiegen. Laut Karmasin-Umfrage planen 2015 über 90 Prozent der Österreicher in den Urlaub zu gehen. Ein sensationeller Wert, der noch einmal um zwei Prozent über dem des Vorjahres liegt. Die Reiselust und starke Nachfrage nach Urlaubsangeboten ist also auch in Österreich nach wie vor ungebrochen.

 

Unveränderte Antriebe zu reisen
Insgesamt ist festzuhalten, dass weiterhin qualitative Elemente das touristische Konsumverhalten prägen. Selbstverwirklichung – Konsum muss Spaß machen – gilt als höchste Priorität. Nach wie vor gilt, dass Tourismus dann stattfinden kann, wenn eine Nachfrage besteht. Voraussetzung dafür ist, dass Menschen reisen können, aber auch wollen. Beweggründe im wahrsten Sinne des Wortes, werden meist großzügig unter dem Begriff Reisemotive zusammengefasst.  Dabei kann man hinter diesem sehr komplexen Gebilde aus Bedürfnissen, Motive, etc. noch grundlegender Dinge als Ursache vermuten, wie etwa das von unseren Urahnen ererbte Nomadentum. Ob aber angetrieben aus geerbten Nomadentum oder aus der Hoffnung zur Verwirklichung bisher unerfüllter Träume ist für die Realisierung einer Urlaubsreise sekundär. Solange es die Menschen in die Feriendestinationen treibt, können den Reiseveranstaltern die Motive ihrer Kunden oberflächlich betrachtet egal sein.