Europäisches Forum Alpbach 2015 - Technologieland Tirol feiert sich und seine Erfolge

Mit einer Forschungsquote von 3,14 Prozent steigerten die Tiroler Unternehmen ihre F&E-Ausgaben in 2013 um fast 40 Prozent und sind damit nicht nur in Österreich Spitze, sondern liegen auch weit über dem EU-Schnitt von zwei Prozent. Die Forschungsausgaben am Standort Tirol stiegen 2013 auf insgesamt 911 Mio. Euro.

 

Alpbach. Die Tiroler Forschungsquote von 3,14 bedeuten bedeutet ein Rekordergebnis, zu dem allein die Tiroler Unternehmen 578 Millionen Euro, also weit mehr als die Hälfte beigetragen haben. Viel wichtiger aber für die Tiroler Forschungslandschaft ist der vollzogene Paradigmenwechsel von der Grundlagenforschung hin zur angewandten Forschung. Ein Trend, der sich besonders im gestiegenen Anteil an industrieller Forschung niederschlägt. Über einen Wehmutstropfen konnte allerdings die Tiroler Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf bei der Eröffnung der Technologiegespräche in Alpbach nicht hinwegsehen, wenn sie beim Technologiebrunch der Standortagentur Tirol meinte: „Die Zahlen bestärken uns zwar, dass wir seitens der Politik mit unserer Technologieoffensive die richtigen Impulse setzen, doch konzentrieren sich Forschung und Entwicklung auch in Tirol auf nur wenige große Unternehmen“.

 

Ungleiche Verteilung der Forschungsleistungen
Im Klartext bedeutet das, dass die zehn größten Tiroler Unternehmen für allein 75 Prozent der F&E-Ausgaben verantwortlich sind. „Um dem gegen zu steuern“, so die Landesrätin, „werden wir seitens der Tiroler Landesregierung in Kürze die Freigabe von Fördermitteln für drei neue, regionale Kompetenzzentren im Programm K-Regio erteilen, denn gerade jetzt dürfen wir mit den Investitionen in unsere Wettbewerbsfähigkeit nicht nachlassen." Derzeit sind Tiroler Unternehmen an insgesamt 25 nationalen oder regionalen Kompetenzzentren beteiligt, in denen Wirtschaft und Wissenschaft gemeinsam forschen.

 

Eine 70-jährige Erfolgsgeschichte
Das Europäische Forum in Alpbach feiert dieses Jahr seinen 70. Geburtstag. Was 1945 quasi als Hochschulwochen auf der grünen Wiese entstand hat sich im Laufe der Jahre zu einem der führenden Kongresse und Plattform für Vertreter und Vertreterinnen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik entwickelt, wenn es um die Diskussion und Erarbeitung wirtschaftlicher und sozialpolitischer Themen geht. So widmet sich das Europäische Forum in Alpbach in diesem Jahr dem Thema der Ungleichheit. Was sind ihre Ursachen, wie lassen sie sich bekämpfen, was sind ihre Konsequenzen? In diesem Kontext werden auch in den Technologiegesprächen Antworten auf diese aktuell zwingenden Fragen gesucht. Antworten, in wieweit neue Technologie und Denkweisen einen entsprechenden Lösungsbeitrag leisten können. So wird in Alpbach versucht, mit dem Generalthema "Ungleichheit" die produktive Begegnung und Vernetzung von Wissenschaft, Forschung, Technologie, Politik und Industrie im Zeichen der Innovation zu verknüpfen.